Allumfassende Kraft mit universeller Bedeutung

In dieser Reihe möchte ich mich einem Begriff nähren, der in aller Munde ist und von dem vermeintlich immer zu wenig oder in falscher Form vorhanden ist: Energie.

Und zugegeben, er hat mich mehr Recherche-Leistung gekostet als anfangs gedacht. Denn es gibt so unterschiedliche Auffassungen darüber, was Energie ist. So versteht ein Physiker etwas anderes darunter als ein Philosoph oder ein spiritueller Mensch. Im ersten Teil soll es um die Sichtweise der klassischen Physik auf das Thema gehen.

Physikalische Betrachtungsweise

Ein Physiker versteht unter Energie, die Fähigkeit: mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben, Strom fließen zu lassen oder Licht auszustrahlen.

So regt die Strahlungsenergie der Sonne die Luftteilchen der Atmosphäre zur stärkeren Bewegung an und es kommt zur Konvektion. Dabei wandern die Luftteilchen von Orten hoher Energie zu Orten niedrigerer Energie. Mit anderen Worten: Es entsteht Wind. Dieser wiederum treibt Windräder an, deren mechanische Rotationsenergie in einem Generator in Elektrizität umgewandelt wird, welche wiederum in unseren Häusern Glühlampen zum Leuchten bringt.

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An diesen Punkt hat sich die für den Menschen nutzbare Kraft meist erschöpft, da ein Großteil der Energie sich während der Umwandlungsprozesse durch (Material-)Widerstand in (Ab-)Wärme verwandelt. Diese Energieform lässt sich im Gegensatz zu den anderen Energiearten nur schwer in andere umwandeln.

Aber sie ist nicht verschwunden. Diese Tatsache entspricht dem ersten Energieerhaltungssatz. Dieser besagt, dass in einem abgeschlossen System die Energieformen ineinander umgewandelt werden können, aber keine Energie(-menge) verloren gehen kann.

Die Gesamtenergie bleibt erhalten

Mensch kann sich diese “Menge” bildlich als Wasserfall vorstellen. Dabei ergießt sich ein Wasserstrom von einem auf einem Berg gelegen Wasserbecken über eine zerklüftet Felswand. Bei seinem Weg über die Felsen teilt sich das Wasser in eine Vielzahl von Kaskaden auf. Die Summe der aufgeteilten Wasserströme entspricht jedoch immer der Menge Wasser, die sich zuvor im Becken auf dem Berg befunden hat.

Wie aus dem o.g. Beispiel ersichtlich wird, beschäftigt sich die klassische Physik hauptsächlich mit der quantitativen Erfassung von Energie. Doch was ist das Wesen der Energie? Darum soll es im zweiten Teil meiner Reihe gehen, in dem ich näher auf den Ursprung des Wortes “Energie” eingehe.

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Energieplasma: Blue glowing high energy plasma field in space (104962086) von sakkmesterke  – stock.adobe.com
Wasserfall im Tessin: novaz auf Pixabay